[gs/mg] Im Rahmen unserer Europaseminar führen wir regelmäßig Zukunftsworkshops durch. Jugendliche machen sich über die Fortentwicklung Europas und der Europäischen Union Gedanken und setzen ihre Vorstellungen kreativ um. Lucas Launert berichtet hier über Eindrücke und Inhalte dieser Einheit, die im Rahmen eines EU-Seminars mit Schüler*innen aus Flörsheim (Hessen) durchgeführt wurde.
Politik
Motivation and Commitment – German-Tunisian Exchange in Vlotho
by Julia Appel
How can you actively live and shape democracy in your country? How can you get involved in the complex political decision-making processes as a young person while you only feel as a tiny individual that can hardly make a change? These were only some of the questions that have been addressed during the first part of the German-Tunisian Exchange Program 2018 in Vlotho and in Berlin.
Rechtspopulismus – eine Gefahr für die klassische (Parteien-)Demokratie in Europa
von Dr. Gerhard Schüsselbauer
Rechtspopulistische Parteien, Strömungen und Bewegungen scheinen in Europa unaufhaltsam auf dem Vormarsch zu sein. Die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 könnten zum richtungsweisenden Lackmustest für die Zukunft demokratischer Strukturen in Europa werden. Die tiefgreifende Krise der liberalen Kräfte und Eliten sowie die ausgeprägte Schwäche der sozialistischen bzw. sozialdemokratischen Parteien hinterlassen eine Lücke, die von rechts- und auch von linkspopulistischen Parteien und Strömungen gnadenlos ausgenutzt wird.
Ausschreibung: Demokratie leben und gestalten
Das deutsch-tunesische Austauschprogramm „Demokratie leben und gestalten“ am GESW geht in die sechste Runde!
Europa in neuem Licht
von Kilian Keller
Brüssel – „Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa“. Diese Redensart beherrschte lange das Bild, das sich viele von der EU machten. Schülerinnen und Schüler des diesjährigen Abiturjahrgangs des Cusanus-Gymnasiums wollten sich dazu ein eigenes Bild machen und reisten für vier Tage nach Brüssel, in die inoffizielle Hauptstadt der EU.
In wessen Verantwortung lieg die politische Bildung?
von Mariella Gronenthal
Bereits im Dezember berichtete ich an dieser Stelle vom Verhältnis außerschulischer und schulischer politischer Bildung, und zwar in meiner Nachschau zur Jahrestagung der Transferstelle für politische Bildung. In der letzten Woche besuchte ich daran anschließend eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung unter dem Titel „Populismus, Fake News, Lügenpresse – Herausforderungen politischer Bildung an Schulen“. Während die erste Konferenz sowohl inhaltlich als auch vom Publikum her den Fokus klar auf die außerschulische Bildung legte, war am vergangenen Donnerstag der Schwerpunkt eindeutig schulisch gelegt. Das hat einige neue Aspekte aufgeworfen.
Ende der klassischen Parteienlandschaft und „der Geist des Kapitalismus“
Tschechien nach den Parlamentswahlen 2017
von Dr. Gerhard Schüsselbauer
Politische Bildung nach der #btw17
von Mariella Gronenthal
Im Nachgang der Bundestagswahl bestimmen die Medienlandschaft zwei Themen: die Frage nach der Regierungsbildung und der Einzug der AfD in den Bundestag. Für die politische Bildung sind beide Aspekte relevant.
Eindrücke aus Polen
von Dr. Zbigniew Wilkiewicz
Während einer sehr informativen 14-tägigen Studienreise nach Lodz, Lublin, Sandomierz, Zamosc, Kazimierz Dolny, Lemberg und Breslau, bei der ich Gelegenheit hatte, mich mit einigen guten Freunden unterschiedlicher politischer Lager intensiv auszutauschen, musste ich nicht wenig betroffen feststellen, dass die offizielle Berichterstattung über die skandalösen Vorkommnisse im polnischen Sejm, wo sich Jaroslaw Kaczynski wie ein Berseker aufführte, sehr zu wünschen übrig ließ.
Deutlich wurde überdies, dass zwischen Regierung und Opposition ein hasserfüllter Schlagabtausch herrscht, der durch einen äußerst brutalen, diffamierenden Sprachgebrauch systematisch verstärkt wird. So werden politische Gegner der PiS zu Feinden des Polentums und des Vaterlands hochstilisiert, und wer sich nicht Kaczynski und seinem totalen Machtanspruch unterordnet, ist ein „lewak“ (ein übler Linker) oder eben nur ein „Polskojezyczny“ (Polnischsprachiger), der auf der Gehaltsliste fremder Mächte steht – und damit kein „echter Pole“.
Im Osten Polens blieben die Proteste gegen den von der PiS vorbereiteten Gesetzesentwurf, der die Unabhängigkeit der polnischen Gerichte aufheben sollte, und gegen den der Präsident ein zweifaches Veto einlegte, allerdings bescheiden. Die meisten Leute gingen hier ihren Alltagsgeschäften nach. Außer den zehntausenden Protestierenden in den Metropolen des Landes schaut das Gros der Polen dem Treiben der PiS-Politiker offenbar nur zu und bleibt passiv. Noch immer wird die Gefahr, die von dem Schritt für Schritt betriebenen Demokratieabbau ausgeht, unterschätzt. Die Folgen für die Innen- und Außenpolitik des Landes und für sein internationales Prestige sind fatal. Angesichts der jüngsten Geschichte des Landes und der politischen und wirtschaftlichen Zukunftsperspektive, die die Einbettung in die EU immer noch bietet, ist diese destruktive, die Gesellschaft spaltende Politik einer machtbesessenen Clique unverantwortlicher Politiker selbst für einen „polnischsprachigen“ Insider nur schwer nachzuvollziehen.
Gut, dass die westliche Presse Alarm schlägt und die EU reagiert. Und gut, dass es jene polnischen Patrioten und Demokraten sowie eine weiterhin unabhängige Presse gibt, die diesen Machenschaften entschieden entgegentreten. Sie verdienen unsere uneingeschränkte Unterstützung.
Dr. Zbigniew Wilkiewicz ist Vorstandsvorsitzender des GESW.
Justizreform in Polen: Aufgeschnappt KW30
[mg] Die Eilmeldung des heutigen Montagmorgen kommt aus Polen: Andrzej Duda will zwei der drei umstrittenen Gesetze zur Justizreform nicht unterschreiben. Lediglich der Umgestaltung der Ordentlichen Gerichtsbarkeit will der Präsident stattgeben. Die Reform des Obersten Gerichtshof und des Landesrichterrats bedürfe dagegen noch einiger Veränderungen, so Duda. Er drückte jedoch die Hoffnung aus, innerhalb von zwei Monaten Kompromisse zu erzielen und die Reform des Justizwesens in verfassungskonforme Bahnen zu lenken, wie Medien übereinstimmend berichten.